Digitalisierung der Justiz eine Herausforderung
Gestern Abend war ich noch bei der Direktorin des Amtsgerichts Stadthagen Regina Benz und der Geschäftsführerin Bianca Lueg zu Besuch, um mir den Umbau des Gebäudes anzusehen und mir die dortigen Sorgen anzuhören. Da wir uns aus langer gemeinsamer Arbeit kennen, war es ein sehr herzliches und offenes Gespräch. Zunächst muss man sagen, dass der sicherheitstechnische und barrierefreie Umbau für ein solches historisches Gebäude wirklich gelungen ist. Nachvollziehbare Sorge bereitet Frau Benz, dass mit der Umstellung auf die elektronische Akte sofort Bedarfskürzungen im Personal einhergehen. Hier fehlt es an einer Übergangsphase -zudem dürfte die Digitalisierung gerade im Justizbereich eine große Herausforderung sein. Einig waren wir uns auch, dass die Stellen des mittleren Dienstes im Anforderungsprofil schon seit langem nicht mehr den tatsächlichen Aufgaben genügen und es hier einer grundlegenden Reform bedarf. Und auch Corona war ein Thema -während anders als erwartet die Zahlen häuslicher Straftaten bei Gericht nicht messbar gestiegen sind, sind die notwendigen anzuordnenden Maßnahmen im Betreuungsrecht um ein Vielfaches intensiver geworden. Es war schon halb sieben, als ich, mit der Vereinbarung weiter im Gespräch zu bleiben, meinen Besuch beendet habe.